Daggi, Fabregaz, Stuttgart, Otto-Lörke – es war wunderbar!

22.11.2016

Was waren das für tolle Tage in Stuttgart! Ich glaube, ich brauche tatsächlich noch ein paar Tage, bis sich die Stuttgart-Erlebnisse bei mir gesetzt haben.
Daggi, Fabregaz – ich weiß gar nicht, mit wem ich anfangen soll.
Daggi hat die älteren Rechte… :)

Unglaubliche Momente in Stuttgart mit meinen beiden Jungs – Wahnsinn!

Es gibt Plätze bzw. Hallen, die Daggi mag und andere, die er ‚okay’ findet. Stuttgart findet er klasse. Das hört sich vielleicht komisch an, aber wenn Daggi in Stuttgart in die Halle kommt, vermittelt er mir das Gefühl, dass er sich rundum wohlfühlt. Mehr noch: Er will dann los und zeigen, was er kann. So war es auch dieses Mal. Er lief eine so blitzsaubere Runde im Grand Prix – es war ein super Gefühl, ich war super zufrieden und wir hatten beide einen Riesenspaß. Ich glaube, Daggi ist richtig happy, dass er im Moment wieder mit zu den Turnieren darf – erst Lyon, dann Stuttgart – vorher musste er doch einige Male zu Hause bleiben und ich hatte ‚nur das junge Gemüse’ auf dem Lkw. Daggi ist eindeutig der Meinung, dass er jetzt wieder am Zug ist und genießt.
In der Kür hatte ich wieder so ein super Gefühl. Gerade in den Verstärkungen kann ich volles Risiko mit ihm nach vorne reiten und habe doch keinen Moment das Gefühl der Unsicherheit. Und auch das mag etwas merkwürdig klingen, aber Daggi hat wirklich noch einmal mehr Kraft bekommen. Piaffen und Passagen fühlen sich noch müheloser an. Alles scheint sich jetzt komplett zusammen zu fügen: Unser beider Erfahrung und auch dieses totale Kennen und Vertrauen gegenseitig, die Routine im Viereck, die Athletik und die Kombination aus großer Sicherheit und sehr viel Spaß. Wenn es nicht etwas abgedroschen klingen würde, würde ich sagen: Daggi ist besser denn je! 74,820 Prozent im Grand Prix und Platz drei mit 78,886 Prozent in der Kür – ich bin wahnsinnig stolz auf Daggi!
Nach dem Grand Prix mit Fabregaz habe ich nicht ganz so gestrahlt wie nach dem mit Daggi. Doch, auch unser Großer hat sich sehr gut geschlagen. Er hat ja so eine Halle noch nie gesehen, aber ich wusste: Wir können das eigentlich noch besser. Es waren noch ein paar Ecken drin. Ich habe in den vergangenen Wochen zu Hause jeden Tag gefühlt, wie er sich weiter entwickelt hat. Ich wusste, dass er – auch im Vergleich zu Donaueschingen – noch mal einen Entwicklungssatz nach vorne gemacht hat. Das Verführerische bei Fabregaz ist, dass er einem ein unglaublich gutes Gefühl als Reiter gibt und man vielleicht manchmal zu schnell denkt: ‚Ist doch alles super’. Das ist dann auch gut, aber er kann es eben noch besser. Im Special bin ich noch etwas entschlossener geritten, das hat Fabregaz noch mehr Sicherheit gegeben und der Special war dann richtig klasse.
Zweimal Platz drei, mit 71,580 Prozent im Grand Prix und 74,020 Prozent im Special, im German Dressage Master, das allein war schon ein Hammer. Aber es kam noch besser: Zum ersten Mal wurden meiner Mutter als Trainerin und Besitzerin und mir als Reiterin für Fabregaz der Otto-Lörke-Preis verliehen. Wir haben uns beide irrsinnig gefreut. Das ist eine super tolle Auszeichnung für unsere Arbeit und wenn man mal auf die Liste schaut, wer diese Auszeichnung schon bekommen hat, dann macht uns das auch ein bisschen stolz.
Ich gebe zu: Auch nach erfolgreichen Wochenenden ist der Alltag sehr schnell wieder da. Meistens gehen wir Sonntagabend dann noch schön etwas essen und montags sitzt man wie gewohnt früh auf dem ersten Pferd. Aber nach diesen Tagen in Stuttgart war nur nett Essen gehen zu wenig. Das haben wir richtig genossen und ordentlich darauf angestoßen.