Premieren-Feeling mit Fats und Fiero

17.01.2017

Durchwachsen – ich glaube, das passt ganz gut als Beschreibung von meinen Münster-Tagen. 

Spannende Münster-Premieren

Fats und Fiero hatten beide Premierenvorstellungen, beide waren noch ausbaufähig, aber auch schon mit sehr schönen Momenten.
Fangen wir mal mit dem Jüngeren an, mit Fats. Er war in Münster bei seiner ersten Inter A am Start und war innerlich noch ziemlich angespannt. Gefühlt war es eine Mischung aus Anspannung, Aufgeregtheit und natürlich hier und da auch noch Unsicherheit. Aus dieser Mischung heraus hatte er teilweise dicke Fehler in der Aufgabe, von einer missglückten Pirouette bis hin zu einem Kick nach dem Sporen, aber er hatte auch richtig gute Momente. Die Passage war zeitweise sehr schön und die Einerwechsel fühlten sich richtig gut an. Dafür habe ich ihn in der Aufgabe auch dick gelobt – vor lauter Lob und Spaß an der Sache hat er dann leider gleich noch mal zwei Einerwechsel hinterher gesprungen.
Prinzipiell war er absolut in der richtigen 'Spur'. Er ist an der richtigen Stelle anpiaffiert, anpassagiert, hat die Serienwechsel richtig angelegt. Das kann bei jüngeren Pferden die ersten Male schon passieren, dass sie einen völligen Blackout im Viereck haben. Das war bei Fats gar nicht der Fall. Was ihm jetzt fehlt, ist Routine. Immerhin war Münster sein erstes Turnier seit August vergangenen Jahres. Zum Lernen und Routine sammeln bin ich mit ihm dann auch am nächsten Tag in die Inter II gegangen. Er war immer noch aufgeregt und etwas übereifrig. Nach dem Einreiten, Halten, Grüßen fing er gleich mit dem Piaffieren an und hörte gar nicht mehr auf. Es hat eine Zeit gedauert bis ich anreiten konnte. Da hatte er etwas durcheinander bekommen und ich musste schon mal grinsen. Aber das Fats-Münster-Fazit ist klar: Er will, er ist motiviert, er kann's und jetzt muss alles noch selbstverständlicher, routinierter und losgelassener werden.
Nun zu Fiero. Auch Fiero hatte seine Höhepunkte und nicht ganz so gelungenen Momente. Im Grand Prix ist er – bis auf einmal – sehr schön piaffiert beispielsweise, aber leider hatten wir Fehler in der Zick-Zack und in den Einerwechseln. Beides zählt mal zwei und war dadurch richtig 'teuer'. Im Special ist er vielleicht nicht ganz so schön piaffiert wie im Grand Prix, aber die Passagen mit den Übergängen in den starken Trab – das hat er richtig gut gemacht und er ließ sich super schön reiten in der Anfangstour. Leider hatten wir auch im Special einen Fehler in den Einerwechseln, da steckte in Münster etwas der Wurm drin, aber den kriegen wir auch wieder raus.
Damit beide noch ein bisschen Sicherheit in der Prüfung 'tanken' können, werde ich beide noch mal mitnehmen nach Ankum. Ich glaube, ein paar Prüfungen hintereinander ist für beide das Richtige im Moment.