Erfolgswochenende mit super Überraschung

01.10.2018

Ich hatte ein super Wochenende auf dem Klosterhof Medingen – rundum klasse und mit einer schönen Überraschung zum Schluss.
Von vorne – ich fange mal mit Flynn an. Ich war wirklich hin und her gerissen, ob ich ihn mitnehmen soll oder nicht. Er hat fast zwei Jahre Turnierpause hinter sich, aber Hubertus (Schmidt) hat mir die letzte Sicherheit gegeben und gesagt: 'Klar, nimm ihn mit.' Das war absolut die richtige Entscheidung. Ich war vor Medingen mit Flynn noch einmal bei Hubertus zum Trainieren, da hat sich Flynn sehr männlich präsentiert :-) Aber auf dem Turnier war er artig und hat eine wirklich schöne Prüfung gezeigt. Ein paar Kleinigkeiten waren nach der langen Turnierpause natürlich noch drin, die Linkstraversale hat er nicht ganz zu Ende gemacht, die Pi-Pa-Tour hatte ich vor der Pause noch ausdrucksvoller und besser mit ihm im Griff, aber ich glaube, das ist noch Kraftsache. Insgesamt war ich sonst sehr zufrieden. Mit 69,467 Prozent sind wir Zweite im Grand Prix geworden. Ganz spannend waren die variierenden Platzziffern: Bei zwei Richtern war ich auf Platz zwei, bei dem dritten auf Platz 7…

Juhu – Flynn ist zurück im Turniersport :-)

Kommen wir zu Delavega, unserem sechsjährigen selbstgezogenen De Niro-Sohn. Mit ihm war ich in der Dressurpferde-M am Start und wir haben sie gewonnen. Mit einer super Note: 8,4! Ich bin mächtig stolz auf ihn, er lief durch die Prüfung wie am Schnürchen. Für ihn war es das erste Turnier mit Übernachtung, er ist das erste Mal Lkw gefahren, sonst war er nur im Hänger unterwegs , aber er hat das alles völlig entspannt mitgemacht. Ich bin sehr vorsichtig mit dem Satz 'Dieses Pferd hat keine Schwächen', aber bei ihm trifft es tatsächlich absolut zu.

Wie am Schnürchen zum Sieg – Delavega

Mit Valencia habe ich eine Premiere gefeiert – ihre erste S-Dressur! Und sie hat mich super positiv überrascht. Die Trabtour war schlicht toll. Das ist auch genau ihr Ding: sie liebt die Trabtour. Im Galopp wird sie manchmal noch etwas eilig, aber dieses Mal war sie deutlich ruhiger als zuvor in den Prüfungen. Vielleicht auch, weil sie in der S einfach mehr zu tun hatte, mehr beschäftigt war. Mit über 71 Prozent sind wir Zweite geworden – sehr schön! Auch hier war es mit den Platzziffern ziemlich spannend: Zweimal die 1 und einmal die 9…

Tolle S-Premiere mit Valencia :-)

Mit Fats hatte ich zu Hause vermehrt an den Piaffen gearbeitet, aber das konnten wir leider im Grand Prix auf dem Klosterhof noch nicht so zeigen. Das hat mich persönlich ein bisschen geärgert, aber die Pirouetten, die Wechseltouren, überhaupt der ganze Rest war schön. Im Nachhinein habe ich analysieren können, warum das mit den Piaffen nicht sooo gut geklappt hat. Ich hatte ein super Gefühl in den Passagen, aber – bei der Videoanalyse hat man es gesehen – so super waren die gar nicht. Sie waren zwar schön gleich- und taktmäßig, aber die Winkelung der Hinterbeine war nicht optimal. Da hat mich mein Gefühl im Hintern etwas betrogen. Aber diese Winkelung ist Voraussetzung für die Piaffen. Mit 69,133 Prozent sind wir Dritte im Grand Prix geworden. In der Kür hatte ich dann ein noch viel besseres Gefühl und habe besonders auf die Winkelung in der Passage geachtet. Fats war klasse, hat alles top umgesetzt und dann kamen wir auf die Schlusslinie – erst in der Passage und daraus im Mitteltrab. Mir wurde kurz mulmig als das Publikum anfing, auf der Mittellinie mitzuklatschen… Aber Fats ist wirklich eine Rampensau, hat den Applaus genossen und auch bei der Schlussaufstellung ganz cool gestanden. Die Kür hat mega Spaß gemacht und wir haben gewonnen. Mit 85 Prozent :-) Naja, die darf man vielleicht nicht ganz so ernst nehmen. Auf dem Klosterhof müssen die Richter nach jeder Kür direkt im Anschluss ihre Gesamtnote auf Schildern hochhalten. Das ist natürlich ein Riesenspaß für alle.

Kürsieg mit unserer wunderbaren \'Rampensau\' – Fats

Das ganze Wochenende war toll – und es war noch nicht zu Ende. Ich gucke mir auf dem Klosterhof immer gerne die Fohlen von der Fohlenauktion an. Selten gibt es so viele gute Fohlen an einem Ort. Aber ich habe mich selbst gebremst. Ich reite gerade den Dreijährigen an, den wir seinerzeit als Fohlen gekauft haben, und wollte erst mal abwarten wie das so läuft. Ja, zugegeben, ich hatte mir schon ein paar Fohlen ausgeguckt. Viele von denen, die mir am besten gefallen haben, waren Stuten, aber ich bin ja kein Stutenreiter… Zwei tolle Hengstfohlen waren auch dabei und natürlich hatte ich meine Ausgeguckten Ingo gezeigt. Ich war noch da als das erste meiner beiden Lieblings-Hengstfohlen versteigert wurde, dann sind wir schon mal mit den Pferden nach Hause gefahren. Ingo blieb noch. Und kaum war ich weg, sozusagen die 'Vernunftsbremse', hat sich Ingo mit zwei Freunden zusammengetan und das andere Hengstfohlen gekauft. Was für eine super Überraschung! Quantensprung mal Fiderstar mal De Niro – damit ist der Kleine verwandt mit Quinci, Fats und Daggi :-)