Premiere Zakrzow: interessant!

29.10.2018

Ich war zum ersten Mal im polnischen Zakrzow: Weite Fahrt, sehr gute Bedingungen, wieder viel gelernt und eine interessante Beobachtung gemacht. Es hat sich gelohnt!

Sehr zufrieden in seiner Box beim CDI-W in Zakrzow: Fabregaz

Ich gebe zu: Nach dem Grand Prix war ich ein bisschen 'knatschig'. Die Bedingungen waren wirklich gut. Alle Pferde standen in festen Boxen, die Böden waren prima, die Hallen groß genug, überhaupt war die ganze Anlage sehr groß, mit Hotel gleich vor Ort. Es war also alles prima, Zuschauer waren allerdings nicht sehr viele da, ein Grund mehr, warum ich mich gewundert habe, dass sich Fabregaz im Grand Prix doch hat ablenken lassen. Damit hatte ich nicht gerechnet, auch wenn wir eine Turnierpause eingelegt hatten und es für ihn der erste Start seit Aachen im Juli war.
So konnte ich ihn im Grand Prix nicht ganz konsequent geschlossen halten, die Piaffen waren dadurch nicht so schön, obwohl sie sonst zu seinen Highlights gehören. Mit der Galopp-Tour war ich dann wieder sehr zufrieden. Trotzdem: Ich habe mich etwas geärgert, weil ich in der Arbeit zu Hause doch einen deutlichen Schritt weiter war. Am Ende wurden wir Zweite mit 71,783 Prozent.
Umso mehr habe ich mich über die Kür am Sonntag gefreut!

Fabregaz – mit richtig gutem Gefühl in der Kür!


Fotos (2): LukasKowalski.com

Ich hatte Fabregaz viel geschlossener, die Piaffen waren viel schöner und ich habe mich rundum sicher gefühlt. Vielleicht hat es daran gelegen, dass ich vor dem Grand Prix im Trab ums Viereck geritten bin, ihn noch mal habe anpassagieren lassen? Vor der Kür bin ich im Galopp noch einmal außen herum geritten, das hat sich deutlich besser angefühlt. Es kommt immer wieder neu auf kleine Nuancen an – und es bleibt spannend :-) Dass Fabregaz sich im Laufe von nur einem Tag vor Ort so enorm gesteigert, das fand ich wirklich klasse!
Was an beiden Tagen richtig gut geklappt hat, waren die Wechseltouren und die Pirouetten – noch gesetzter, noch sicherer, noch kleiner sind sie geworden. Der starke Schritt hätte stellenweise noch losgelassener sein können, aber der versammelte war in großen Teilen schon sehr gut. Keine Frage: Mit der Kür war ich super happy! Mit 77,850 Prozent sind wir wieder Zweite geworden.

Relaxen a la Zakrzow – und dabei eine Schnippe Gras genießen!

Und jetzt zu meiner interessanten Beobachtung: Nach dem Bewertungssystem für den Schwierigkeitsgrad der Kür, nach dem in der Westeuropa-Liga seit drei Jahren gerichtet wird, hat meine Kür einen Schwierigkeitsgrad von 9,9 – wenn alles klappt. Ich hatte auch schon mal die 10 für den Schwierigkeitsgrad, mit dem ein oder anderen Bonuspunkt. In Zakrzow hatte ich technisch keinen Fehler – was auch ein Blick auf das Notenprotokoll für die technischen Noten belegt. Wurde aber im Schwierigkeitsgrad für dieselbe Kür mit 7,5 bis 8,5 bewertet…? Das ist natürlich schwer nachzuvollziehen. Für mich war diese Erfahrung ein weiterer Beleg dafür, wie notwendig die Einführung des Bewertungssystems für den Schwierigkeitsgrad war. Das System macht die Bewertung deutlich besser nachvollziehbar und messbar.


Zufriedenes Trio: Fabregaz, Andrzej und ich :-)