Aller guten Dinge waren Fünf

Ich war mit fünf Pferden bei den Holtkämper Dressurtagen – das war sportlich, auch für meine Mutter als Coach, aber sehr erfolgreich.
Ich fange mal mit dem Küken an, die fünfjährige Dior v. Don Nobless. In Holtkamp habe ich sie das erste Mal auf einem Turnier geritten, in einer Dressurpferde-L. Sie war noch sehr aufgeregt und umweltorientiert. Die hochflatternde Zeltplane neben dem Viereck konnte auch angsteinflößend sein für eine so junge Dame, das konnte ich verstehen. Für Dior waren die Holtkämper Dressurtage ein rundum spannender Lern-Ausflug. Vor eineinhalb Jahre hatte ich mir Dior im Lot der westfälischen Auktion ausgeguckt. Nancy Gooding, die viel mit Hubertus Schmidt zusammen arbeitet, war die Don Nobless-Tochter ebenfalls aufgefallen. Also haben wir uns kurzerhand zusammengetan, haben uns die Stute gesichert und ich darf sie ausbilden. Dior fällt einfach auf – in Typ, Eleganz, von den Grundgangarten. Und sie ist unheimlich motiviert. Bei ihr muss ich mir sicher nie über die Schlusslinie Gedanken machen – auch nicht bei 30 Grad :-)
Valencia ist schon in der S3 schön gegangen, allerdings hatten wir zwei, drei kleinere Ecken drin und sie war definitiv 'an'. Ich dachte eigentlich, nach den Erfahrungen in Hagen ist sie jetzt 'abgeklärt', aber in der ersten Prüfung in Holtkamp war sie doch noch etwas übermotiviert. Am nächsten Tag war ich mit ihr zum ersten Mal in einem St. Georg am Start. Sie war viel entspannter als in der S3, noch ein wenig angespannt in der Schritt-Tour, aber sonst ist sie super durch die Aufgabe gelaufen. In der S3 waren wir Zweite, den St. Georg haben wir gewonnen – sehr schön!

Gold steht Valencia schon sehr gut :-)

Der Grand Prix mit Fats war nahezu ein Kaltstart. Ich hatte definitiv versäumt, mich aktuell noch mal über die Startzeiten der Prüfungen zu informieren. Naja, ich gehe ja auch nicht so oft aufs Turnier :-) Jedenfalls fing die Prüfung 15 min früher an als geplant, aber ich saß schon auf dem Pferd bis ich das mitbekommen habe. Oha, so konnte ich Fats gefühlt nur zwei Minuten abreiten und dann ging's los. Das war für ihn natürlich nicht so einfach. Der Special war sehr ordentlich – mit normalem Abreiten :-). Ja, ein paar Kleinigkeiten waren noch drin, aber insgesamt lief es viel besser als im Grand Prix. Am Ende wurden wir mit 70,719 Prozent Dritte.
Und dann hatte ich noch Flynn für die Grand Prix-Tour mit. Im Grand Prix war er sehr motiviert. Die Runde war schön, aber noch nicht ganz optimal im Fluss: Platz zwei mit 70,167 Prozent. Der Special lief dann wirklich sehr rund. Dadurch, dass Flynn so lange Turnierpause hatte, war es erst der zweite Special für ihn überhaupt. Die Piaffen können wir noch verbessern, aber gerade die Linie 'Pirouette – neun Einerwechsel – Pirouette' war super schön, er hat sich voll konzentriert und war auch in der Anlehnung richtig gut. Mit 71,601 Prozent wurden wir Zweite.

Flynn – Platz zwei im zweiten Special – sehr schön!

Zum Schluss komme ich zu Delavega! Das war für mich die Prüfung, mit der größten positiven Anspannung vorher. Delavega haben wir selbst gezogen. Ich kenne ihn von der ersten Minute an. Das ist schon etwas sehr besonderes. Mit ihm in Holtkamp in die erste S-Dressur zu reiten, war allein schon ein gutes Gefühl. Ein Highlight, auf das ich mich mega gefreut habe. Wenn ich ganz ehrlich bin, hatte ich zu Hause noch mal kurz überlegt, ob es vielleicht doch noch einen Hauch zu früh ist, aber dann wollte ich es einfach probieren. Es hat geklappt – und wie! Mit 71,4 Prozent war Delavega in seiner ersten S Zweiter. Ich habe mich riesig gefreut. Mara hat am selben Tag auch noch auf Delavegas jüngerem Vollbruder D'Espero mit einer 7,9 die Dressurpferde-L gewonnen. Das war einfach ein klasse Tag. Definitiv ein Grund, um abends in der Stallgasse den Sekt zu köpfen!
Das war wirklich ein sportliches Wochenende, aber damit auch ja keine Langeweile aufkommt, bin ich am Samstagabend von Holtkamp auch noch schnell nach Iserlohn gedüst. Anna (Dornbracht) hat ihren 30. Geburtstag gefeiert. Da wollte ich unbedingt dabei sein!