Kribbeln im Bauch und tolle Vitalis-Kinder!
23.02.2021Wickrath, mein erstes Turnier seit August vergangenen Jahres. Meine Vorfreude war riesig! Ich habe die Turniere wirklich vermisst und hatte ein richtiges Kribbeln im Bauch, weil ich mich so gefreut habe, dass es wieder losgeht. Mit einer Sache habe ich allerdings nicht gerechnet: Ich habe mich im Viereck tatsächlich unsicher gefühlt! Das kenne ich von mir sonst überhaupt nicht. Gefühlt bin ich am Samstag wirklich nicht besonders geschickt geritten und war unsicher in der Hilfengebung. Das hat mich völlig verblüfft. Ich bin zu Hause sogar ein paar Mal Aufgabe geritten, um drin zu bleiben, aber auf dem Turnier ist es eben doch noch mal etwas anderes. Ist natürlich für die jüngeren Pferde, die ja auch noch nicht so viel Routine haben, nicht besonders hilfreich, wenn der Reiter unsicher ist…
Der Samstag war also insgesamt extrem aufregend. Valencia war ziemlich nervös und hat sich ganz am Ende der Aufgabe auf die Lippe gebissen. Das war tatsächlich das allererste Mal, dass mir das passiert ist. Dabei war sie bis dahin trotz Nervosität wirklich gut. Mir war ja klar, dass beide, Valencia und Valesco, nach der langen Turnierpause ‚on fire‘ sein würden, aber das Tolle an den beiden ist: sie bleiben trotzdem lieb und wollen mitmachen, auch wenn sie mal losbuckeln.
Valesco – voll motiviert in Wickrath
Valesco hatte viele tolle Sachen in der Inter II am Samstag, aber insgesamt blieb er leider doch unter dem, was er kann. Seine Stärke ist sonst, dass die Prüfungen fließen, aus einem Guss sind, das haben wir am Samstag noch nicht hinbekommen. Er hat sich immer mal ein bisschen Quatsch einfallen lassen, mal den Hintern hoch genommen und unsere Abstimmung war noch nicht fein genug. Naja, und wie gesagt: Wenn dann der Reiter nicht die absolute Sicherheit ausstrahlt, ist das natürlich auch nicht besonders hilfreich :-)
Am Sonntag lief das alles schon viel besser: Ich war sicherer, er war sicherer und losgelassener und er war an beiden Tagen trotzdem noch mit über 70 bzw. 71 Prozent Dritter. Und das in seiner Kurz-Grand Prix-Premiere – das war schon echt gut.
Und Valencia hat mich am Sonntag komplett zum Strahlen gebracht. Sie ist mit sensationellen Höhepunkten durch den Kurz-Grand Prix getanzt, auch für sie war es der erste. Sie hat sich toll reiten lassen, war richtig gut in der Anlehnung und wir hatten beide sehr viel Spaß im Viereck. In der Passage muss ich noch aufpassen, dass sie nicht zu viel will. Sie möchte dann gerne noch länger aushalten, aber dazu fehlt ihr noch ein bisschen die Kraft. Das ist typisch für Valencia: Sie gibt einfach Gas in der Prüfung, sie will das! Gerade die Schlusslinie war einfach nur ein mega Gefühl. Mit 74,612 Prozent hat sie die Prüfung gewonnen – wow, so viel hatte ich noch nie mit einem Pferd beim ersten Mal im Grand Prix-Viereck. Und das, obwohl wir in den Einerwechseln eine kurze Unterbrechung drin hatten. Ich bin sehr gespannt, wie die Reise mit ihr und Valesco weitergeht :-)
Valencia: Sieg mit fast 75 Prozent in ihrer Grand Prix-Premiere!
Ich möchte unbedingt ein riesiges Kompliment an den Veranstalter aussprechen: Es war toll! Die Bedingungen waren super, in jeder Pause konnten wir mit den Pferden ins Viereck, was für viele nach der langen Pause sehr hilfreich war. Ich habe Valencia am Sonntagmorgen noch mal im Viereck reiten können, Valesco wird morgens lieber geführt. Da sind die beiden total unterschiedlich. Beim Ausritt nach der Prüfung haben die Pferde Möhrchen bekommen und für uns Reiter standen an der Meldestelle immer Getränke bereit. Die ganze Atmosphäre war super herzlich. Und dann kam natürlich noch das tolle Wetter dazu und hat den Schlosspark in eine Sonnenoase verwandelt. Herrlich!
Morgenspaziergang in Wickraths Sonne
Mein Fazit: Benn hat bei seinem ersten ‚Turniereinsatz als Glücksbringer‘ einen super Job gemacht :-) Ingo war auch dabei und die beiden Männer zusammen haben mir großartig den Rücken freigehalten. Es war ein rundum aufregendes und tolles Wochenende.
Ein mega Wochenende!!!