Louisdor-Finale und Otto-Lörke – ein unglaubliches Wochenende

20.12.2021

Unser Wochenende auf dem Schafhof – ein Wochenende mit Höhen und auch ein paar Tiefen, insgesamt aber ein Rundum tolles Erlebnis.
Ich fange mal mit Valencia an. Wir sind am Freitag in Kronberg angekommen und sind dann zum ersten Training in die Halle gegangen. Die Halle war super schön und weihnachtlich geschmückt, natürlich durften auch die Nikoläuse nicht fehlen, die sonst in der Festhalle die Bahnpunkte hochhalten. Valencia war allerdings der Meinung, dass sich gleich der Boden auftut und sie von einem schwarzen Loch gefressen wird. Sie war so unsicher und angespannt, dass ich gar nicht mit ihr außen herum reiten konnte. Als letzten Ausweg habe ich mich hinter Helen (Langehanenberg) gehängt und bin ihr im Stil ‚Abteilungsreiten‘ hinterher geritten. Das hat Valencia unheimlich gut getan und ihr Vertrauen gegeben. Wenigstens konnte ich nach ein paar Minuten auch ohne ‚Zugpferd‘ die ganze Halle bereiten.

Jeden Tag besser in Kronberg: Valencia, meine Tänzerin (Foto: ©Sportfotos-Lafrentz)

In der Prüfung am Samstag hat man ihr allerdings noch deutlich angemerkt, dass sie der Halle nicht ganz traute. Abends haben wir sie an der Hand noch ein bisschen in der Halle geführt, das hat auch noch mal geholfen. Und am Sonntag in der Prüfung war sie zwar immer noch ein bisschen aufgeregt, aber insgesamt hat sie ihren ‚Job‘ im Louisdor-Grand Prix toll gemacht. Von ‚Ich möchte gar nicht durch diese Halle gehen‘ bis zu einer noch etwas aufgeregten Grand Prix-Runde durchaus mit Höhepunkten – das war schon eine tolle Steigerung und ich finde sehr schön, dass sie sich so auf mich eingelassen hat, meine Primaballerina.
Zu Valesco – Schumi war am Freitag im Training einfach super. Ich konnte ihn von A bis Z genießen. Umso verblüffter war ich, dass er am Samstag beim Abreiten guckig war und sich festgehalten hat. Das ist sonst wirklich nicht seine Art, aber leider hat er das auch mit in die Aufgabe genommen. Er war abends auch noch mal an der Hand in der Halle spazieren und durfte sich alles in Ruhe ansehen. Das hat ihm auch gut getan und er war am Sonntag definitiv schon mehr in der Halle angekommen als am Tag zuvor, aber so richtig konnte ich seine Stärken auch am Sonntag nicht ausreiten. Das war natürlich unglaublich schade, vor allen Dingen, wenn man weiß, wie er sich anfühlen und wie er im Viereck strahlen kann.
Am Ende bin ich im Louisdor-Finale mit Valencia und 74,180 Prozent Zweite geworden und mit Valesco und 73,380 Prozent Dritte. Valesco war tatsächlich deutlich mehr von der Halle auf dem Schafhof beeindruckt als von dem riesigen Aachener Stadion, aber das tut seiner Qualität keinen Abbruch. Ich bin unglaublich dankbar, zwei so tolle Pferde zu haben. Platz zwei und drei im Louisdor-Finale – das ist schon etwas absolut besonderes!


Otto-Lörke-Ehre


Die Otto-Lörke-Preisverleihung – ein tolles Gefühl! (Foto: Sportfotos-Lafrentz)

Und dann kam natürlich noch der Hammer: Valesco wurde der Otto-Lörke-Preis verliehen! Wenn man weiß, wer den alles erhalten hat, denkt man schon: Oh- cool! Dass Valesco sich da einreihen kann und wir es schon zum zweiten Mal nach Fabregaz geschafft haben, dass eins unserer Pferde diesen Preis bekommt, macht mich total glücklich. Valesco ist ein grandioses Pferd und ich freue mich auf alles, was noch kommt mit ihm. Es ist eine große Ehre, dass er diesen tollen Preis erhalten.

Agnes und Valesco (Foto: Sportfotos-Lafrentz)



Und unbedingt noch ein dickes Dankeschön an Agnes, die spontan an diesem Wochenende eingesprungen ist und mir geholfen hat – danke, Agnes!