Dreimal ‚D‘ in ‚D‘

04.05.2022

Wir waren in Delbrück: Delavega, sein ein Jahr jüngerer Vollbruder D’Espero, beide selbstgezogen, Dior und ich.
Es war genau so wie man sich ein Turnier mit noch unerfahrenen Pferden vorstellt: etwas aufgeregt und guckig, stellenweise noch unsicher und mit vielen tollen Momenten.
Der ‚Erwachsenste‘ von den Dreien ist natürlich Delavega mit seinen zehn Jahren. Delavega hat auf jeden Fall schon wieder einen ordentlich Schritt nach vorne gemacht im Vergleich zu Hagen: Er war zwar immer noch guckig, aber ich konnte einfacher drüber reiten. Er wusste, es passiert nichts, hatte etwas mehr Selbstvertrauen und ließ sich damit schneller überreden. Und er stand in der Anlehnung viel schöner oben dran. Ich hatte ein anderes Gebiss in die Kandare geschnallt, damit hat er sich noch wohler gefühlt. Ich bin mit ihm in der Inter II am Start gewesen.

Family-Treff mit Delavega in Delbrück :-)

Grundsätzlich war das eine richtig gute Prüfung. Mit sehr schönen Wechseln und Pirouetten, tollen Trabverstärkungen und sehr gut losgelassenem Schritt. Nur mit der Piaff-Passage-Tour war ich nicht ganz zufrieden. Da hat er noch nicht ganz so entschlossen durchgezogen, fühlte sich zu Beginn etwas unsicher an. Am Ende waren wir Zweite mit über 72 Prozent und vielen Highlights.
D’Espero ist noch eine ganze Ecke ‚grüner‘ als Delavega, er ging im Schnitt ungefähr zwei Turniere in den vergangenen Jahren. Das letzte Mal war er im Sommer 2021 am Start. Er hätte insgesamt losgelassener sein dürfen und die zweite Pirouette war nicht so schön, aber insgesamt trägt er sich schon viel mehr im Bergauf und ist viel stabiler in der Anlehnung. D’Espero ist nach wie vor Mamas Liebling, den sie auch immer selbst reitet, ich darf nur vorm Turnier ein paar Mal in seinen Sattel (grins). Mama war zufrieden mit uns, meinte aber: „Das war okay, aber kann noch besser!“ :-)
Und die achtjährige Dior war das erste Mal in einer S-Prüfung am Start, genauer in zwei. Am ersten Tag in der S3 war sie noch ziemlich hektisch. Statt der Schritt-Pirouette hat sie eine Galopp-Pirouette eingebaut, weil sie sich vor irgendetwas erschrocken hatte. Am zweiten Tag im Prix St. Georges war sie immer noch aufgeregt, aber ließ sich besser reiten. Schade war, dass an diesem Tag, am 1. Mai, ein gut gelaunter Herren-Ausflug mit Partywagen und lauter Musik am Dressurviereck anhielt und ein bisschen Pferde gucken wollte. Das war dann doch ein bisschen zu viel für sie. Wenn sie loslässt, kann sie schon so tolle Momente zeigen. In der Trabtour hatte sie jede Menge 8er. Damit sie die Chance bekommt, Sicherheit im Turnierviereck zu finden, werde ich mit ihr gleich am nächsten Wochenende nach Bielefeld fahren und weiter Erfahrung ‚tanken‘. Und einen Tag später geht’s mit meiner Prinzessin Valencia direkt zum Maimarkt-Turnier nach Mannheim.