Ermelo – gewaltig!

12.09.2022

Das war tatsächlich eine gewaltige Veranstaltung in Ermelo: Die Anlage ist sensationell, die Plätze sind top und alles ist sehr großzügig angelegt. Einfach spitze. Das CDI neben der Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde war außerdem wirklich gut besetzt und hat sich toll in den WM-Rahmen integriert. Im Gesamtpaket war das klasse.
Ich hatte Valesco mit nach Ermelo genommen. Mein ‚Schumi‘ ist Ende Juli in Elmlohe sein letztes Turnier gegangen. Auch sonst hat er dieses Jahr nicht sehr viele Turnierplätze gesehen und hatte nicht so einen strukturierten Turnierrhythmus wie im vergangenen Jahr durch den Louisdor-Preis. Insofern war die Atmosphäre in Ermelo für ihn, ich will mal sagen, sehr motivierend. An Tag eins war er ziemlich ‚an‘. So sind wir mit der Trabtour noch nicht ganz harmonisch in den Grand Prix gestartet, aber im Galopp hat er sich immer mehr gefunden. Viele Momente im Galopp waren schon richtig schön und die Trabtour am Ende fühlte sich auch viel besser an als zu Beginn. Beim Rückwärtsrichten hat er allerdings irgendetwas in der Ferne entdeckt und konnte sich nicht mehr wirklich auf mich konzentrieren.

Mit meinem \'Schumi\' in Ermelo

Mein Plan für den Special war also klar: mehr Ruhe, mehr Gelassenheit. Das hat leider überhaupt nicht funktioniert. Ich saß mehr oder weniger auf einem Pulverfass. Die Passagen waren zwar wahnsinnig ausdrucksstark, aber in den Trabtraversalen war mein Großer leider viel zu verspannt und in den Piaffen war er wirklich geladen. Ich bin noch nicht sicher, woran es gelegen hat, dass er im Special so aufgedreht hat. Ich hatte beim Abreiten mehr Lektionen als sonst geritten, eben weil er so wenig Turnierroutine dieses Jahr hatte – ob das für ihn der Auslöser war? Darüber muss ich noch ein bisschen nachdenken. Im Grand Prix waren wir am Ende mit 71,3 Prozent noch Vierte, trotz seines ‚sportlichen‘ Beginns. Daran sieht man, dass er auch viel Gutes in seiner Prüfung hatte. Im Special waren wir zwar auch noch Fünfte, aber da konnte er leider vor lauter Go nicht zeigen, was er wirklich kann. Ich glaube, regelmäßigere Turnierstarts machen ihm die Sache leichter.