„Ich habe mich wirklich gewundert!“

28.01.2024

Ich habe kürzlich im Training einen ganz speziellen Moment erlebt. Ich habe ein jüngeres Pferd geritten, den x-jährigen Questico. Er konnte eigentlich schon 15 Einerwechsel, aber ich hatte sie eine Zeit lang im Training weggelassen und erst die letzten zwei Tage wieder mit aufgenommen. Dass er schon mal 15 konnte, hatte er leider wieder vergessen :-) Kein Problem, ist ein junges Pferd. Aber an diesem Tag war er dann auch bei den Zweierwechseln wirklich verspannt, hat sich im Rücken festgehalten und in die Wechsel den ein oder anderen Buckler eingebaut. Es war wirklich merkwürdig. Ich habe die Zweier zwei-, dreimal probiert, aber es wurde nicht besser. Ich habe mich wirklich gewundert, was los ist.

Also habe ich ‚zurückgeschaltet‘ und erst mal ganz in Ruhe Trab-Galopp-Übergänge geritten, hauptsächlich auf der Zirkellinie und auf der Hand, auf der er sich etwas fester gehalten hatte. Diese Übergänge sind super wichtig und hilfreich: Gerade das Einspringen in den Galopp bei den Übergängen ist dem Wechsel recht ähnlich und natürlich muss man die Übergänge wirklich penibel reiten. Auf ganz kleine Hilfengebung sollten die Pferd schon reagieren und in den Galopp springen. Wenn man diese Übergänge nahezu perfekt reitet, merkt man sofort, dass es auch was für die Wechsel bringt. Nach ein paar Minuten hat Questico deutlich losgelassen, ich habe noch mal die Zweierwechsel angetestet und sie haben sofort geklappt.

Es ist einfach immer wieder total interessant: Wenn man ein Lektionsproblem im Training hat, dann hilft es immer einen Schritt zurückzugehen und sich Zeit zu nehmen. Mit Ruhe die Pferde gymnastizieren und lockern – das ist immer wieder der beste Weg, um dann deutlich entspannter und sicherer ans Ziel kommen. Natürlich hatte ich Questico auch zu Beginn auf die Wechsel vorbereitet, aber offensichtlich nicht sorgfältig genug.

Ich bilde nun schon einige Jahre Pferde aus, aber es hört nie auf, wahnsinnig interessant zu sein :-)