Romantik-Sieg vor dem Schloss

18.05.2016

Erst mal vorne weg: Das war ein super Wochenende in Wiesbaden. Die Veranstalter haben sich richtig viel Mühe gegeben und es war super schön.
Am Freitag ging das Turnier erst einmal mit einer Schreckstunde los – das war kein Regen vom Himmel, das war wie ein ‚Ausschütten’. Überall war Wasser. An dem Tag bin ich, ehrlich gesagt, nicht mehr so viel geritten :) Da dachte ich, das muss auch mal so gehen – und es ging. Am nächsten Tag war der Boden prima und von oben blieb es trocken.

Romantik-Sieg für Quinci in Wiesbaden (Foto: Stefan Lafrentz)


Quinci war im Grand Prix am Samstag super drauf. Er ist beim Abreiten sehr fröhlich gewesen, hat auch den ein oder anderen Buckler eingebaut. Ich finde es ja super toll, dass er mit seinen 17 Jahren so viel Spaß hat, aber ich war dann trotzdem froh, dass er sich in der Prüfung konzentriert hat Auch wenn ich ihn stellenweise etwas zur Konzentration überreden musste :) Man hat schon gemerkt, dass er seit Stockholm kein Turnier mehr gegangen ist. Absolutes Highlight war die Flutlichtkür. Das war ein Wahnsinn, ein Traum. Die Kulisse, die Zuschauer, das Schloss – unglaublich. Und die Fotos – einfach schön! Ich bin das zweite Mal bei Wiesbadens Flutlichtkür am Start gewesen und habe es von A bis Z genossen, Quinci auch. Er war klasse! Unser Sieg vor dieser romantischen Kulisse – das war das Sahnehäubchen auf einem perfekten Dressurabend.
Mit Daggi war ich im Grand Prix auch schon zufrieden, bis auf zwei Momente. Die Linkspirouette fing richtig gut an und ich dachte bei mir ‚oh schön’. Ich glaube, Daggi hat meine Gedanken gelesen bzw. gespürt und hat mir das Ende der Pirouette etwas ‚geklaut’. Was mich aber wirklich verblüfft hat, war das Rückwärtsrichten. Das war fast etwas frech. Zuhause und beim Abreiten – gar kein Problem, aber in der Prüfung hat mein Daggi plötzlich so getan, als ob wir das ein halbes Jahr nicht mehr geübt hätten. Das steht jetzt noch mal auf meiner Hausaufgabenliste :) Aber er hatte auch absolute Highlights im Grand Prix: die Wechsel, die Passage, das Piaffieren, damit war ich schon super zufrieden.
Im Special habe ich gemerkt, dass wir die Aufgabe das letzte Mal im September 2015 geritten haben. Da waren noch ein paar Kleinigkeiten in der Linienführung, die wir noch mal präzisieren müssen, aber sonst war das eine gelungene Runde. Die Linkspirouette ist uns an dem Tag besonders gut gelungen, das hat mich speziell gefreut. Einmal ist neben Daggi sehr plötzlich und verdammt nah ein Kind in rosa  ‚hochgeflogen’, auf die Schultern des Papas. Dass er sich da kurz erschrocken hat, konnte ich voll verstehen. Das ging mir nicht anders.
Es war auf jeden Fall sehr gut, dass wir den Special in Wiesbaden noch mal geritten haben und ich jetzt genau weiß, welche kleinen Stellschrauben wir für Balve noch verbessern können. Insgesamt kann ich wieder nur sagen: Auf meinen Daggi ist wirklich Verlass und er ist einfach ein toller Athlet.