Viel Freude mit Fats, Fiero und Fabregaz in Münster

30.08.2016

Endlich konnte ich mal ein bisschen zeigen, was in ihm steckt: Fats war im St. Georg von Münster wesentlich mehr im Viereck zu Hause als bei den vergangenen Turnieren, ließ sich deutlich besser reiten und – schwups – hatte er auch über 70 Prozent. Schade, in der Inter I war er dann wieder angespannter. Ich hatte dieses Phänomen schon mal mit ihm, dass er bei der ersten Prüfung eher entspannter als bei der zweiten war. Das muss ich unbedingt ergründen, wie es dazu kommt. Trotzdem: Insgesamt hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass auch die Betrachter auf einem Turnier sehen konnten, dass er wirklich ein gutes Pferd ist. Ich hoffe, in diese Richtung geht es weiter.

Heiß war\'s in Münster, aber schön und erfolgreich :-)

Fiero war auch gut drauf, aber im Grand Prix hatte er leider doch einige Fehler. Einen ganz typischen ‚Junge-Pferde-Fehler’ hatten wir in den Zweierwechseln. Er hat gut angefangen, ich habe normal meine Hilfen weitergegeben, aber er hat mittendrin plötzlich aufgehört. Danach hat er wieder ganz normal weitergemacht – als ob nichts war. Ich bin nicht sicher, ob er sich da kurzzeitig hat ablenken lassen oder mit seinen Gedanken einfach woanders war? In der Kür am Samstagabend hat er mir wieder enorm Spaß gemacht. Schon in Heroldsberg hatte er die Flutlicht-Kür klasse gemeistert, mit den Zuschauern direkt am, fast im, Viereck. In Münster vor dem Schloss hatten wir mehr Platz, aber die Kulisse ist nicht weniger beeindruckend und wieder war Fiero in seinem Element. Und das obwohl ich die Kür eine ganze Ecke schwieriger gemacht habe. Ich hatte eine Fächerpiaffe drin, einen Übergang vom starken Trab in die Piaffe, doppelte Pirouette und Zweierwechsel auf leicht gebogener Linie – das hat er alles gemacht. Richtig klasse. Sowohl die Zweier als auch die Einer hat er prima gezeigt, am Ende habe ich die Zweier dann noch mal auf der Mittellinie geritten und da ist uns ein kurzer Haker passiert. Frei nach dem Motto: „Ich kann das schon auf gebogener Linie, auf der Geraden ist mir das jetzt zu langweilig.“ Fiero und Kür – das passt irgendwie und macht uns beiden Spaß.
Und besonders mit Fabregaz war ich super glücklich in Münster. Schon im Grand Prix war er absolut gut drauf. Ja, da sind immer noch Kleinigkeiten drin, die besser gehen – die Piaffen können noch mehr auf die Stelle beispielsweise – aber er macht das von der Technik außergewöhnlich gut und er will keine Fehler machen. Im Special hat er mir, auch wenn wir etwas weniger Prozentpunkte hatten als im Grand Prix (72,14 Prozentpunkte, im Special 71,529), ein Mega-Gefühl gegeben, ein Richter hatte ihn sogar bei knapp 75%. In den Einerwechseln wollte ich es vielleicht zu perfekt reiten und dann ist uns ein Fehler unterlaufen. Es gibt immer noch viel zu verbessern. In den Pirouetten setzt er sich schon klasse, aber könnte sie noch kleiner anlegen, trotzdem kriegt er dafür schon gute Noten und man spürt in jedem Moment, wie viel Potenzial in ihm steckt. Das macht super viel Spaß. Er ist erst neun und kann schon alles.  Ich freue mich auf jeden weiteren Tag mit ihm.