Eine neue Erfahrung

20.11.2019

Stuttgart war eine Erfahrung, die ich so noch nicht gemacht hatte. Im Training war Fabregaz zu Beginn etwas introvertiert. Ich habe das obendrauf gefühlt, aber meine Mutter und Jonny haben gesagt, dass man es von unten nicht gesehen hat. Er hat trotzdem alles gut gemacht.
Im Grand Prix hat er sich dann die Augen ausgeguckt und war dadurch total stramm, ich habe die Hinterbeine regelrecht 'verloren' zwischendurch. Dann hat er auch noch mit der Zunge gespielt – es war einfach alles verkorkst.

Fabregaz – mein Großer im Moment im Viereck mit zu kleinem Herzen unterwegs (Archiv Lafrentz)

Der Special war wieder sehr viel besser vom Gefühl, die Anfangstour und der Galopp fühlten sich gut an, aber in den ersten beiden Piaffen kamen wir gar nicht in den Rhythmus, nicht ins reelle Piaffieren. Ich weiß nicht, woran es gelegen hat. Kommunikationsprobleme? Ich bin tatsächlich ein Stück weit ratlos, wir sind mit einem wirklich guten Gefühl nach Stuttgart gefahren. Und auch wenn sich Fabregaz im Special wieder etwas gefangen hatte im Vergleich zum Grand Prix, es war trotzdem eine Runde weit unter seinen Möglichkeiten. Im Prinzip ist die Piaffe richtig gut, wenn er sich – aus einer positiven Spannkraft heraus – während der Piaffe entspannt. Das ist uns in Stuttgart leider gar nicht gelungen, er hielt sich einfach zu fest.
Fabregaz kennt die Halle in Stuttgart und hat sich dort schon viel besser gezeigt und viel wohler gefühlt, aber dieses Jahr ist er nicht richtig dort angekommen. Speziell nach dem Grand Prix war ich wirklich traurig. Er hatte in dieser Saison gesundheitliche Probleme, aber die haben wir komplett im Griff. Seine Blutwerten sind wieder bestens und er ist insgesamt wieder fit und frisch. Ich weiß ja auch, dass er ein guckiges, nicht sehr selbstbewusstes Pferd ist, aber jetzt müssen wir unbedingt des Rätsels Lösung finden, warum er sich im Viereck im Moment so 'ein-igelt'.