Das Leben auf den Kopf gestellt

24.12.2020

Was soll ich sagen: Es war ein wirklich 'abgefahrenes' Jahr 2020! Wenn mir jemand vor einem Jahr gesagt hätte, dass eine Pandemie unser aller Welt komplett auf den Kopf stellt, ich hätte es mir, wie wahrscheinlich alle anderen auch, nicht vorstellen können. Ich hätte eher an die Beschreibung eines  Science Fiction-Films gedacht.
Dieses Jahr war für uns alle anstrengend und hat sich eine Menge Herausforderungen 'ausgedacht', aber es hat auch verdeutlicht, dass vieles, was wir bisher für völlig selbstverständlich gehalten haben, eben genau das nicht ist: Sich ausgelassen mit Freunden treffen, unbeschwert Feste feiern oder mal eben einen Kurztripp hier- oder dorthin einplanen. In den vergangenen Jahren war es häufig so, dass man gar nicht wusste, wie man die Hochzeiten und Geburtstagsfeiern alle unter einen Hut bekommen soll, jetzt vermisse ich genau das. 'Fröhlich zusammen feiern' – das wird noch nicht in ganz naher Zukunft möglich sein, aber ich freue mich sehr auf den Tag, wenn es wieder so weit ist!
Und noch etwas ist mir dieses Jahr besonders bewusst geworden: die Wichtigkeit von Zuschauern. Ich war auf einigen Turnieren mit Corona-Bedingungen, Turniere ohne Zuschauer, aber mit leeren Rängen. Erst dann habe ich gemerkt, wie sehr mir das fehlt, das direkte Mitfiebern der Zuschauer, der Applaus, das gemeinsame Erleben. Ich hoffe inständig, dass wir das im kommenden Jahr wieder erleben können.
Ich freue mich sehr auf das Jahr 2021, ganz besonders auf meine drei Grand Prix-Nachwuchspferde: Delavega, Valesco und Valencia. Die Drei, die sich unglaublich entwickelt haben, mir jeden Tag Spaß machen und die ich selbst ausgebildet habe – ich freue mich wahnsinnig darauf, im nächsten Jahr zeigen zu können, was wir zusammen erarbeitet haben.
Und Daggi? Unser scheinbar immer jünger werdender alter Herr ist unheimlich gut drauf und genießt sein Leben in vollen Zügen. Morgens wird er meist von meiner Mutter natürlich als Erster geritten und hat mehr denn je Mitbestimmungsrecht, was wann wie gemacht wird. Den Rest der Vormittage genießt er auf der Wiese. Das ist genau sein Ding. Wenn drumherum die Fohlen springen, das ist ihm egal, er genießt in aller Ruhe. Ab und zu 'darf' ich ihn auch reiten. Dann habe ich immer das Gefühl, er gibt sich besonders viel Mühe. Dann haut er die Einerwechsel raus und legt in der Piaffe los – ganz nach dem Motto: 'Ich bin noch topfit und kann morgen wieder mit aufs Turnier fahren :-) Dagegen spricht eigentlich nur sein deutlich gewachsener Wohlstandsbauch…
Das Jahr vollends auf den Kopf gestellt hat natürlich unser kleiner Benn. Im Vorfeld hat man alle möglichen Dinge gehört: 'Nichts ist mehr wie vorher. Man hat ganz andere Prioritäten. Man erfährt eine ganz andere Art der Liebe. Das Mutterherz wächst.' Und ich kann nur sagen: Es stimmt alles genau so! Nie im Leben hätte ich mir vorstellen können, was die Geburt eines Kindes mit einem macht. Benn ist definitiv das allergrößte Geschenk für Ingo und mich – größer und schöner kann kein Weihnachtsgeschenk sein.
Und jetzt starten wir mit gedrückten Daumen Richtung 2021, auf dass das kommende Jahr uns wieder entspannter und geselliger sein lässt.




In diesem Sinne wünsche ich Euch allen frohe Weihnachtstage, wunderbare Momente mit Euren Familien und vor allen Dingen viel Gesundheit für 2021,

Eure Fabi